Unibet Bingo zu einer Geldstrafe von 10 Millionen Pfund verurteilt
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Die britische Glücksspielkommission UKGC hat den Betreiber der Marke Unibet Bingo, Platinum Gaming Limited, zu einer Geldstrafe von 10 Millionen Pfund verurteilt. Grund dafür sind schwerwiegende Mängel im Bereich Spielerschutz und Geldwäscheprävention. Die Ermittlungen zeigten, dass interne Kontrollen unzureichend waren und Risiken über längere Zeit unbeachtet blieben.

Mehrere Fälle verdeutlichen, wie gravierend die Versäumnisse waren. Ein Spieler verlor innerhalb eines Tages nach der Registrierung 5.000 Pfund und kurze Zeit später mehr als 16.000 Pfund. Der Betreiber reagierte nicht. Ein anderer Nutzer überschritt sein eigenes Verlustlimit von 2.500 Pfund bereits 16 Minuten nach der Kontoeröffnung. Auch dieser Vorgang blieb ohne Intervention. In einem weiteren Fall verlor ein Kunde über 31.000 Pfund in neun Monaten, erreichte mehrfach seine Monatsgrenze und zeigte riskantes Schnellspiel, ohne dass Maßnahmen ergriffen wurden.

Auch bei der Geldwäscheprävention zeigte sich ein ähnliches Bild. Risikoanalysen wurden nicht regelmäßig angepasst, und es fehlten klare Abläufe, um verdächtige Kundenaktivitäten zu erkennen. Besonders problematisch war, dass Spieler, die bereits wegen Geldwäscheverdachts gesperrt worden waren, erneut Konten anlegen konnten.

Formale Warnung und externe Prüfung

Neben der Geldstrafe erhielt Platinum Gaming eine formale Warnung der Aufsichtsbehörde. Zudem wurde ein unabhängiges Audit angeordnet, das überprüfen soll, ob neue Kontrollsysteme tatsächlich greifen. Die UKGC will sich dabei nicht allein auf Versprechen verlassen, sondern will Nachweise sehen, dass Schutzmechanismen und Prüfverfahren künftig zuverlässig funktionieren.

John Pierce, Kommissionsdirektor für Strafverfolgung der UKGC, sprach von deutlichen Warnsignalen, die ignoriert worden seien. Spieler mit klar erkennbaren Risiken hätten nicht nur auffallen, sondern sofort betreut werden müssen. Die Verantwortung liege beim Betreiber, rechtzeitig einzugreifen und gefährdetes Verhalten zu stoppen.

Wiederholte Verstöße belasten den Ruf

Für Platinum Gaming ist die Strafe ein schwerer Rückschlag. Bereits im Jahr 2023 hatte die UKGC eine Geldbuße von 2,9 Millionen Pfund verhängt. Auch damals ging es um mangelhaften Spielerschutz und unzureichende Geldwäschekontrollen. Die Behörde sah keine ausreichenden Fortschritte und griff nun erneut ein.

Das Unternehmen, das Marken wie Unibet Bingo und UK.bingo.com betreibt, hat erklärt, eng mit der Kommission zusammenarbeiten zu wollen. Nach eigenen Angaben sollen interne Richtlinien überarbeitet und zusätzliche Compliance-Schulungen eingeführt werden. Für den Betreiber ist klar, dass das Vertrauen der Regulierer nur mit spürbaren Veränderungen zurückgewonnen werden kann.

Signalwirkung für die Branche

Die Entscheidung der UKGC hat über den Einzelfall hinaus Bedeutung. Eine Strafe in dieser Höhe sendet ein klares Signal an alle Anbieter, dass Versäumnisse beim Schutz der Spieler oder bei der Bekämpfung von Geldwäsche nicht geduldet werden. Branchenbeobachter sehen darin einen Wendepunkt, der den Druck auf alle Marktteilnehmer erhöht, ihre internen Strukturen zu modernisieren.

Für den britischen iGaming-Sektor bedeutet dies schärfere Kontrollen, klarere Verantwortlichkeiten und weniger Spielraum für Nachlässigkeit. Die Kommission will damit ein Umfeld schaffen, in dem sowohl Transparenz als auch Prävention zum Standard gehören. Platinum Gaming dient nun als Beispiel dafür, dass Verstöße gegen diese Grundsätze erhebliche Folgen haben können.

Timm Schaffner

Seit mehr als zehn Jahren arbeitet Timm Schaffner als freier Redakteur für diverse Online-Magazine und gilt als anerkannter Experte für iGaming. Zu seinen besonderen Fachgebieten zählen das deutsche Glücksspielrecht sowie internationale Entwicklungen...