In Australien steht ein Investmentbanker im Zentrum eines 53 Mio. AUD Glücksspiel-Skandals
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In Australien steht ein Investmentbanker im Zentrum eines Skandals, der die Finanz- und Glücksspielbranche gleichermaßen betrifft. Gregory Cotton, Vorsitzender von First Mutual Private Equity, soll rund 53 Millionen Australische Dollar Kundengelder zweckentfremdet haben. Statt die Einlagen wie angekündigt in Projekte zu investieren, sollen große Teile davon ins Glücksspiel geflossen sein. Die fraglichen Transaktionen erstreckten sich nach Angaben der Behörden über den Zeitraum von März 2024 bis Juli 2025.

Die australische Wertpapier- und Investitionskommission ASIC hat ein umfangreiches Ermittlungsverfahren eingeleitet. Erste Ergebnisse deuten darauf hin, dass keine der angekündigten Investitionen nachweisbar sind. Vielmehr spricht vieles dafür, dass die Gelder direkt auf private Konten des Bankmanagers gelangten. Von dort aus sollen sie in großem Umfang für Glücksspiele verwendet worden sein. Die Aufsicht geht zudem der Frage nach, ob Cotton das Vorgehen bereits vor März 2024 begonnen haben könnte.

Maßnahmen des Gerichts

Um weitere Abflüsse zu verhindern, wurden sämtliche Konten von Cotton und seiner Firma eingefroren. Ein Gericht erließ Vermögensschutzanordnungen, die sicherstellen sollen, dass weder neue Verbindlichkeiten eingegangen noch vorhandene Mittel beiseitegeschafft werden können. Cotton darf aktuell lediglich bis zu 800 Australische Dollar pro Woche für persönliche Ausgaben abheben. Auch die Begleichung von Rechtskosten ist in enger Abstimmung mit der Finanzaufsicht möglich.

Besonders im Fokus steht eine eidesstattliche Erklärung, die Cotton bis zum 25. September vorlegen muss. In diesem Dokument hat er sämtliche Vermögenswerte, Verbindlichkeiten, Einkommensquellen und geschäftlichen Beziehungen offenzulegen. Ziel ist es, die Herkunft und Verwendung der Gelder im Detail nachzuvollziehen und mögliche Rückführungen für die betroffenen Investoren vorzubereiten.

Besorgnis bei den Anlegern

Für die Kunden von First Mutual Private Equity bleibt die Lage angespannt. Ob sie ihre Einlagen jemals zurückerhalten, ist ungewiss. Die Summe von 53 Millionen AUD entspricht etwa 30 Millionen Euro. Sollte sich bestätigen, dass ein erheblicher Teil davon im Glücksspiel verloren ging, könnten die Verluste erheblich sein. Entscheidend wird sein, welche Vermögenswerte noch vorhanden sind und ob diese den Anlegern zugeordnet werden können.

Es könnte auch untersucht werden, wie diese extrem hohen Verluste zustande gekommen sein könnten. Viele Länder setzen Einzahlungslimits, um große Glücksspielverluste zu vermeiden

Folgen für die Branche

Der Skandal könnte weitreichende Folgen haben. Zum einen stellt sich die Frage, ob bestehende Kontrollmechanismen im Finanzsektor ausreichend sind. Zum anderen geraten auch Glücksspielanbieter unter Druck, da die Zweckentfremdung von Kundengeldern das Vertrauen in die gesamte Branche belastet. Dass ein hochrangiger Banker im Mittelpunkt steht, verleiht dem Fall zusätzliche Brisanz und macht deutlich, wie eng Finanzgeschäfte und Glücksspiel miteinander verknüpft sein können.

Die weiteren Ermittlungen der ASIC werden zeigen, ob das mutmaßliche System noch größere Dimensionen hat. Sollte sich herausstellen, dass bereits vor März 2024 Gelder abgezweigt wurden, könnte das Gesamtvolumen deutlich höher liegen. 

Für Gregory Cotton drohen nicht nur zivilrechtliche, sondern auch strafrechtliche Konsequenzen. Anleger und Beobachter warten nun auf die Offenlegung seiner Vermögenswerte und darauf, ob ein Teil des verschwundenen Geldes wieder auftaucht. Der Fall gilt schon jetzt als einer der schwerwiegendsten Finanz- und Glücksspielskandale in Australien.

Timm Schaffner

Seit mehr als zehn Jahren arbeitet Timm Schaffner als freier Redakteur für diverse Online-Magazine und gilt als anerkannter Experte für iGaming. Zu seinen besonderen Fachgebieten zählen das deutsche Glücksspielrecht sowie internationale Entwicklungen...