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Mit einer strategischen Partnerschaft zwischen Google Finance, Kalshi und Polymarket rücken Prognosemärkte erstmals in das Zentrum traditioneller Finanzdaten. Die neue Integration, Teil des KI-basierten Upgrades von Google Finance, ermöglicht es Nutzern künftig, Echtzeitdaten aus Prognosemärkten direkt auf der Plattform zu verfolgen – ein Schritt, der das Potenzial dieser Märkte in der Finanzwelt deutlich aufwertet.
Wie Google am Donnerstag mitteilte, sollen die Daten von Kalshi und Polymarket schrittweise in den kommenden Wochen verfügbar werden. Ergänzt wird das Update durch neue Funktionen zur Unternehmensanalyse, KI-gestützte Tiefensuchen und eine Erweiterung des Angebots in Indien. „Das neue, KI-gestützte Google Finance soll Nutzern helfen, die Finanzwelt besser zu verstehen“, heißt es im offiziellen Blogbeitrag des Unternehmens.
Prognosemärkte rücken in den Finanz-Mainstream
Die Integration erlaubt es Anlegern, „Fragen zu zukünftigen Marktereignissen zu stellen und die Weisheit der Masse zu nutzen“. Damit positioniert Google die sogenannten Prediction Markets direkt neben klassischen Indikatoren wie Aktienkursen oder Wirtschaftsdaten.
Die Zusammenarbeit mit Kalshi und Polymarket kommt zu einem Zeitpunkt, an dem beide Plattformen massive Investitionen erhalten haben. Polymarket sammelte 2 Milliarden US-Dollar vom Mutterkonzern der New York Stock Exchange, Intercontinental Exchange, ein und wird derzeit mit 9 Milliarden US-Dollar bewertet. Kalshi sicherte sich 300 Millionen US-Dollar von Investoren wie Sequoia, Andreessen Horowitz und Coinbase Ventures, was einer Bewertung von 5 Milliarden US-Dollar entspricht.
Kalshi-CEO Tarek Mansour bezeichnete jüngst die Partnerschaft der beiden Plattformen mit der National Hockey League (NHL) als wichtigen Meilenstein. „Das zeigt, dass Prognosemärkte gekommen sind, um zu bleiben“, so Mansour. Die NHL war im Oktober die erste professionelle Liga, die eine formale Kooperation mit Kalshi und Polymarket einging.
Regulatorische Reibungen und wachsender Druck
Trotz des steigenden Interesses stoßen Prognosemärkte weiterhin auf Widerstand seitens der Glücksspiel- und Finanzaufsicht. Während traditionelle Sportwettenanbieter auf Bundesstaatsebene reguliert werden, unterstehen Prognosemärkte der Commodity Futures Trading Commission (CFTC), die sie als Event-Futures-Börsen klassifiziert.
Mehrere US-Bundesstaaten – darunter Maryland, Massachusetts, Nevada, New Jersey, New York und Ohio – führen derzeit Verfahren, um zu klären, ob sportbezogene Prognoseverträge gegen die lokalen Glücksspielgesetze verstoßen. Zugleich haben Aufsichtsbehörden Wettanbietern angedroht, ihre Lizenzen zu entziehen, falls sie Prognoseprodukte zusätzlich zu klassischen Sportwetten anbieten.
Das wachsende regulatorische Spannungsfeld zeigt, wie sensibel die Grenze zwischen Finanzinstrument und Glücksspiel bleibt. Erst kürzlich hatte Rumänien Polymarket auf die Schwarze Liste gesetzt, nachdem die nationale Glücksspielbehörde ONJN die Plattform als nicht lizenzierte Wettseite eingestuft hatte.
Ein Schritt Richtung Akzeptanz oder neue Grauzone?
Googles Vorstoß dürfte die Wahrnehmung von Prognosemärkten in der Finanzwelt grundlegend verändern. Mit der Integration in Google Finance werden die Märkte nicht länger als Randphänomen betrachtet, sondern als legitimer Bestandteil von Marktanalysen.
Kritiker warnen jedoch, dass der Schritt auch neue rechtliche Fragen aufwirft, insbesondere wenn Anleger durch KI-gestützte Tools zu spekulativen Wetten verleitet werden. Für Google ist das Risiko kalkuliert: Das Unternehmen betont, lediglich aggregierte Marktdaten bereitzustellen, keine Transaktionen zu ermöglichen.
Mit dieser Kooperation wird die Grenze zwischen klassischem Investment, Prognosehandel und Glücksspiel erneut durchlässiger – und die Diskussion um Regulierung und Verantwortung dürfte weiter Fahrt aufnehmen.









