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In Brasilien sorgt die geplante Legalisierung landbasierter Casinos aktuell für eine hitzige und teils emotional geführte Debatte. Im Zentrum der Kritik steht Senator Eduardo Girão, einer der lautesten Gegner des Gesetzentwurfs PL 2.234/2022. Er warnt eindringlich vor den potenziellen Gefahren, die mit einer Öffnung des brasilianischen Marktes für stationäres Glücksspiel einhergehen könnten.
Girão sieht das Gesetz als Türöffner für organisierte Kriminalität, Geldwäsche, Spielsucht und soziale Destabilisierung. Seiner Einschätzung nach würde die Legalisierung mehr schaden als nutzen, insbesondere den ohnehin vulnerablen Bevölkerungsschichten.
Politischer Rückenwind für Glücksspielgesetz
Trotz der mahnenden Stimmen aus dem Parlament genießt der Gesetzesvorschlag breiten politischen Rückhalt. Senatspräsident Davi Alcolumbre erklärte zu Wochenbeginn, dass er die Abstimmung noch vor der parlamentarischen Juli-Pause ansetzen wolle.
Präsident Luiz Inácio Lula da Silva wird voraussichtlich keinen Einspruch einlegen und dürfte im Fall einer Zustimmung durch den Senat das Gesetz absegnen. Damit wären alle formellen Hürden aus dem Weg geräumt und Brasilien stünde vor einem historischen Schritt in der nationalen Glücksspielpolitik.
Die Gesetzesinitiative sieht vor, landbasierte Casinos unter bestimmten Auflagen zu genehmigen. Unterstützer versprechen sich davon nicht nur eine Eindämmung des illegalen Marktes, sondern auch zusätzliche Einnahmen für den Staat und wirtschaftliche Impulse für strukturschwache Regionen. Auch Tourismus und Infrastruktur sollen davon profitieren, sagen die Befürworter.
Kritische Stimmen und fehlender Nutzen für Arbeitsmarkt
Senator Girão widerspricht dieser Einschätzung vehement. In einer leidenschaftlichen Rede im Senat stellte er klar, dass aus seiner Sicht keinerlei Nutzen für den brasilianischen Arbeitsmarkt zu erwarten sei.
Vielmehr befürchtet er, dass die Öffnung für Casinos eine Reihe neuer Probleme ins Land bringt. Hierzu gehören Spielsucht, familiäre Zerrüttung und eine Zunahme von Straftaten rund um Casino-Standorte.
Girão kritisiert auch, dass die Regierung ihre soziale Verantwortung vernachlässige, wenn sie solchen Risiken tatenlos gegenübersteht. Unterstützung erhält er von konservativen Kräften im Parlament. Gilberto Nascimento, Präsident der evangelikalen Parlamentsfront, kündigte an, das Gesetz strikt ablehnen zu wollen.
Behörden äußern Bedenken
Auch auf Behördenseite soll es Vorbehalte geben. Laut Girão teilen sowohl die Bundespolizei als auch der brasilianische Rat zur Kontrolle finanzieller Aktivitäten (COAF) seine Bedenken, insbesondere im Hinblick auf organisierte Geldflüsse im Schattenbereich der Glücksspielindustrie.
Er fordert, dass diese Warnungen nicht ignoriert werden dürfen. Mit einem Anstieg des illegalen Glücksspiels haben auch die USA zu kämpfen. Es wird vermutet, dass ca. 74 % der Bruttospielerträge von Glücksspielanbietern ohne gültige Lizenz stammen könnten.
Mehrheit der Bevölkerung zeigt sich offen
Interessanterweise spiegelt sich diese politische Polarisierung nicht zwingend in der öffentlichen Meinung wider. Eine repräsentative Umfrage von DataSenado aus dem April zeigt, dass rund 60 % der Bevölkerung eine Legalisierung landbasierter Casinos befürworten würden. Weitere 58 % glauben, dass dem Staat daraus neue Steuereinnahmen entstehen könnten, während 44 % auch wirtschaftliche Vorteile wie neue Jobs erwarten.
Ob diese Mehrheit in der Bevölkerung tatsächlich den Ausschlag geben wird, bleibt abzuwarten. Senator Girão jedenfalls gibt sich kämpferisch. Er fordert ein Umdenken, nicht im Sinne kurzfristiger Einnahmen, sondern zum Schutz der sozialen Integrität des Landes.