
Wenn Sie über Affiliate-Links in unseren Inhalten einzahlen, erhalten wir möglicherweise eine Provision, ohne dass Ihnen dadurch zusätzliche Kosten entstehen. Bei CasinoBeats stellen wir sicher, dass alle Empfehlungen sorgfältig geprüft werden, um Genauigkeit und Qualität zu gewährleisten. Weitere Informationen finden Sie in unseren redaktionellen Richtlinien.
In Norwegen sorgt ein gravierender technischer Fehler bei der Glücksspielaufsicht Lottstift für Aufsehen. Über ein Jahr lang wurden anonyme Hinweise aus der Bevölkerung zu illegalem Glücksspiel nicht an die Behörde übermittelt.
Ein nicht entdeckter Defekt im Online-Formularsystem der Behörde, das seit März 2024 unbemerkt nicht funktionierte. Erst im Juni 2025 wurde der Fehler behoben. Dies erfolgte jedoch zu spät, um Hunderte möglicherweise wichtige Hinweise auf illegales Glücksspiel zu sichern.
Kritische Schwachstelle beim anonymen Meldeverfahren
Lottstift betreibt seit Jahren ein zentrales Hinweisformular auf ihrer Website, das Bürgerinnen und Bürger nutzen können, um anonym auf Verstöße gegen das norwegische Glücksspielrecht aufmerksam zu machen. Gerade bei sensiblen Themen wie nicht lizenzierter Wettangebote oder mutmaßlich betrügerischer Plattformen verlassen sich viele Hinweisgeber auf die Möglichkeit, ihre Meldung ohne persönliche Daten einzureichen.
Der IT-Fehler hatte zur Folge, dass sämtliche dieser Meldungen über einen Zeitraum von 15 Monaten nicht an die Behörde weitergeleitet wurden. Nach Bekanntwerden des Vorfalls konnten lediglich rund 120 Meldungen aus den letzten zwei Monaten rekonstruiert werden. Alle früheren Formulareinreichungen wurden laut Lottstift aus datenschutzrechtlichen Gründen automatisch gelöscht. Eine Wiederherstellung sei hingegen nicht mehr möglich.
Lottstift entschuldigt sich: Aufarbeitung läuft
Atle Hamar, Direktor der norwegischen Glücksspielaufsicht, zeigte sich in einer offiziellen Stellungnahme tief betroffen: „Die Menschen müssen darauf vertrauen können, dass ihre Hinweise bei uns ankommen. Wir haben dieses Vertrauen in Teilen verspielt und entschuldigen uns dafür.“ Gleichzeitig kündigte Hamar umfassende interne Maßnahmen zur Aufklärung und Prävention weiterer Pannen an.
Neben einer technischen Analyse des Problems wird Lottstift laut eigenen Angaben auch prüfen, wie das bestehende Hinweismanagementsystem zuverlässiger gestaltet werden kann. In Betracht gezogen wird beispielsweise eine automatische Bestätigungsmail für alle Einsendungen oder ein zweiter technischer Kanal zur Überwachung eingehender Meldungen.
Einfluss auf Ermittlungen und laufende Verfahren möglich
Noch ist unklar, ob der Fehler konkrete Auswirkungen auf laufende Verfahren oder Ermittlungen hatte. Lottstift betont zwar, dass viele Hinweise aus der Bevölkerung oft der erste Anhaltspunkt für weiterführende Untersuchungen seien.
Welche konkreten Fälle jedoch möglicherweise nicht weiterverfolgt werden konnten, bleibt unbekannt. Gerade im Bereich des illegalen Online-Glücksspiels, das in Norwegen nur stark eingeschränkt erlaubt ist, sind Informationen aus der Bevölkerung besonders wertvoll.
Experten kritisieren, dass die Behörde den Fehler nicht früher entdeckt habe, insbesondere da das Formular für viele Monate keine einzige Eingabe weitergeleitet hatte. Datenschützer werfen zudem Fragen zum Umgang mit den gelöschten Informationen auf, da nicht nachvollziehbar sei, welche Inhalte betroffen waren.
Illegaler Glücksspielmarkt in Norwegen weiterhin unter Beobachtung
Norwegen verfolgt im europäischen Vergleich eine der restriktivsten Glücksspielpolitiken. Private Anbieter ohne staatliche Lizenz dürfen ihre Dienste nicht bewerben oder an norwegische Spieler richten.
Dennoch boomt der Markt für internationale Plattformen, die über das Internet zugänglich sind. Lottstift versucht seit Jahren, diese Anbieter mit Netzsperren, Zahlungsblockaden und Informationskampagnen zu bekämpfen.
Auch in Deutschland haben Behörden verstärkt mit illegalem Glücksspiel zu kämpfen. Wie kürzlich bekannt wurde, fehlt in Niedersachen der Überblick zum illegalen Glücksspiel und es wird dringend nach Lösungen auf kommunaler Ebene gesucht.
Politische Reaktionen und Forderungen nach Reformen
Mehrere politische Stimmen fordern bereits eine unabhängige Überprüfung der Systeme bei Lottstift. Auch im Justizausschuss des norwegischen Parlaments könnte das Thema in den kommenden Wochen auf die Agenda kommen. Dort wird seit Monaten über eine Reform der Glücksspielgesetzgebung debattiert. Der aktuelle Vorfall dürfte diesen Diskurs weiter anheizen.