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Der britische Glücksspielkonzern Entain setzt sich aktuell deutlich für ein Ende des Glücksspielmonopols in Österreich ein. In einer öffentlichen Stellungnahme bekräftigte das Unternehmen seine Forderung nach einem modernen Lizenzsystem.
Mit seiner bekannten Marke bwin möchte Entain künftig auch offiziell auf dem österreichischen Markt agieren. Das derzeitige Monopol, vertreten durch die Plattform win2day, sei aus Sicht des Konzerns gescheitert und biete weder ausreichenden Spielerschutz noch Vorteile für den Staat.
Kritik am bestehenden Monopol
Florian Sauer, Geschäftsführer von Entain Österreich, erklärte gegenüber mehreren Medienvertretern, dass die aktuelle Regulierung in der Alpenrepublik längst nicht mehr zeitgemäß sei.
Das von den Österreichischen Lotterien betriebene Online-Angebot win2day werde laut Studien nur von etwa 40 Prozent der österreichischen Online-Spieler genutzt. Die restlichen 60 Prozent weichen auf unregulierte oder im Ausland lizenzierte Anbieter aus. Dies belege, dass das Monopol seine Wirkung verfehle.
Trotz des gesetzlichen Alleinstellungsrechts von win2day sind Dutzende Glücksspielplattformen im Internet verfügbar. Viele von ihnen besitzen Lizenzen aus EU-Mitgliedsstaaten wie Malta oder Gibraltar. Diese Situation führt zu einer rechtlichen Grauzone, in der der Staat kaum Einfluss auf das Spielgeschehen hat.
Sicherheitslücken für Spieler
Sauer warnte, dass zahlreiche dieser Anbieter aus Regionen wie Asien, der Karibik oder Osteuropa stammen und teilweise keinen Verbraucherschutz bieten. Spieler würden dort oft unzureichend aufgeklärt, könnten sich nicht sperren lassen und seien bei Problemen mit Einzahlungen oder Auszahlungen weitgehend auf sich allein gestellt. Laut Entain birgt dies erhebliche Risiken für die betroffenen Personen, insbesondere für junge Menschen oder bereits gefährdete Spieler.
Ein staatlich kontrolliertes Lizenzsystem mit klaren Auflagen für Anbieter könnte dem entgegenwirken.
Steuerliche Vorteile für den Staat
Neben dem besseren Schutz für Spieler führt Entain auch fiskalische Argumente ins Feld. Laut dem Unternehmen könnte der österreichische Staat von einer Öffnung des Marktes in hohem Maße profitieren. Durch Lizenzgebühren, Steuern auf Bruttospielerträge und weitere Abgaben könnten jährlich bis zu 200 Millionen Euro zusätzlich in die Staatskasse fließen.
Sauer betonte, dass ein legaler Markt auch die Wettbewerbsbedingungen für seriöse Unternehmen verbessern würde. Es gebe in der Branche viele renommierte Anbieter mit jahrzehntelanger Erfahrung, die bereit seien, strenge Auflagen zu erfüllen, sofern ihnen der Zugang zu einer fairen Lizenzierung ermöglicht werde.
Reformbedarf und politische Debatte
In Österreich wird bereits seit Längerem über eine umfassende Reform des Glücksspielgesetzes diskutiert. Teil dieser Reformpläne ist die Einrichtung einer unabhängigen Glücksspielbehörde, die Lizenzen vergeben und die Einhaltung gesetzlicher Regelungen kontrollieren soll. Auch Themen wie Spielerschutz, Werbung, Suchtprävention und Transparenz sollen dabei neu geregelt werden.
Ein kürzlich veröffentlichtes Gutachten des Europäischen Gerichtshofs lässt jedoch Zweifel daran aufkommen, ob das bestehende Glücksspielgesetz langfristig Bestand haben kann.
Bislang existiert jedoch kein konkreter Zeitplan für die Umsetzung. Branchenvertreter wie Entain erhöhen nun den öffentlichen Druck, um Bewegung in die Debatte zu bringen. Angesichts des internationalen Trends hin zu kontrollierten, legalen Online-Märkten gilt das österreichische Monopol als veraltet.