Ein 13-jähriger Japaner spielte 7.000 Mal in einem Online-Casino
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Ein schockierender Fall sorgt in Japan für Aufsehen: Ein 13-jähriger Junge aus der Präfektur Kanagawa wurde an ein Kinderschutzzentrum überwiesen, nachdem die Polizei herausfand, dass er rund 7.000 Mal ein illegales Online-Casino aufgerufen hatte. Der Fall zeigt, wie leicht Minderjährige trotz Altersbeschränkungen Zugang zu Glücksspielseiten im Ausland erhalten und wie schnell daraus eine gefährliche Abwärtsspirale werden kann.

13-Jähriger verzockte elterliches Geld in Kryptowährung

Laut der Tokyo Metropolitan Police Department (MPD) hatte der Schüler zwischen Januar und Juli 2025 regelmäßig auf einer ausländischen Casino-Plattform gespielt. Zunächst setzte er sein Taschengeld ein, doch bald griff er auf das Konto seiner Eltern zu. Über die japanische Zahlungsplattform PayPay kaufte er Litecoin im Wert von 260.000 Yen (rund 1.700 US-Dollar) und verlor schließlich das gesamte Geld.

Besonders brisant: Das Casino verlangte zwar eine Altersbestätigung, führte jedoch keine echten Identitätsprüfungen durch. „Die Überprüfungen sind meist nur symbolisch“, erklärte ein Polizeisprecher. „Dieser Fall zeigt deutlich, wie weitreichend der Einfluss illegaler Online-Casinos auf Minderjährige geworden ist.“

Der Junge gab an, er sei durch Nachrichtenberichte über Online-Glücksspiele neugierig geworden und habe daraufhin selbst nach entsprechenden Seiten gesucht.

Polizei warnt vor wachsendem Risiko für Jugendliche

Die Cybercrime-Abteilung der Polizei bestätigte, dass dies kein Einzelfall ist. In den vergangenen Monaten wurden 14 weitere Jugendliche im Alter zwischen 14 und 21 Jahren an die Staatsanwaltschaft überwiesen, weil sie regelmäßig online gewettet hatten. Ein 19-jähriger Student aus Yokohama wurde sogar festgenommen, weil er anderen Minderjährigen beim Erwerb von Kryptowährungen half, um damit bei Online-Casinos zu spielen.

Die Behörden warnen, dass die Zahl minderjähriger Glücksspieler in Japan drastisch zunehme, da Kryptowährungen den Zugang zu ausländischen Webseiten erheblich erleichtern. Viele Plattformen ermöglichen es Nutzern, sich ohne Identitätsprüfung zu registrieren und anonym Geld einzuzahlen.

Fehlende Kontrollen und familiäre Verantwortung

In Japan sind Online-Casinos grundsätzlich verboten, doch Anbieter mit Sitz im Ausland umgehen die lokalen Gesetze. Die Polizei fordert Familien nun dazu auf, das Online-Verhalten ihrer Kinder stärker zu überwachen. Viele Eltern seien sich der Gefahren nicht bewusst, insbesondere wenn Kinder über Smartphone-Apps oder Social-Media-Kanäle Zugang zu Glücksspielseiten finden.

Experten sehen in Fällen wie diesem eine wachsende gesellschaftliche Herausforderung. Der Umgang mit digitalen Zahlungsmitteln und anonymen Kryptowährungen überfordert viele Eltern und Schulen gleichermaßen.

Gefährdete Jugend: Spielsucht beginnt immer früher

Der Fall verdeutlicht, dass Spielsucht längst keine reine Erwachsenenproblematik mehr ist. Laut einer Analyse sind Jugendliche besonders gefährdet, da sie oft impulsiver handeln, weniger finanzielle Erfahrung besitzen und digitale Plattformen selbstverständlich nutzen.

Die Polizei plant daher, Aufklärungskampagnen an Schulen zu starten, um Jugendliche für die Risiken von Online-Wetten zu sensibilisieren. Gleichzeitig soll der Gesetzgeber prüfen, wie Alterskontrollen und Kryptotransaktionen künftig strenger reguliert werden können.

Japan ringt damit, die Balance zwischen technologischer Freiheit und Jugend­schutz zu finden – doch der Fall des 13-Jährigen zeigt: Die Realität ist der Gesetzgebung längst einen Schritt voraus.

Timm Schaffner

Seit mehr als zehn Jahren arbeitet Timm Schaffner als freier Redakteur für diverse Online-Magazine und gilt als anerkannter Experte für iGaming. Zu seinen besonderen Fachgebieten zählen das deutsche Glücksspielrecht sowie internationale Entwicklungen...