Japan möchte den Zugriff auf ausländische Online Casinos sperren lassen
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Japan erhöht den Druck auf internationale Glücksspielanbieter. Acht Länder und Regionen wurden von der Regierung dazu aufgefordert, den Zugang zu lizenzierten Online-Casino-Webseiten für Nutzer mit Wohnsitz in Japan zu blockieren. Die Maßnahme zielt auf Plattformen ab, die zwar legal lizenziert sind, in Japan jedoch gegen das dort geltende Glücksspielverbot verstoßen.

Nach Angaben aus Regierungskreisen wurden unter anderem Kanada, Costa Rica, Georgien, Malta, Anjouan, Curaçao, die Isle of Man und Gibraltar kontaktiert. Viele der angesprochenen Anbieter betreiben Seiten mit vollständiger japanischer Sprachunterstützung, die problemlos per Smartphone erreichbar sind. Für die Behörden ein klarer Verstoß gegen das Strafrecht.

Die Regierung sieht in der ungehinderten Verfügbarkeit dieser Seiten ein wachsendes Problem, das längst nicht mehr nur Randgruppen betrifft. Auslöser der aktuellen Maßnahmen waren mehrere Medienberichte, wonach auch prominente Sportler und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens Online-Casinos genutzt haben sollen.

Glücksspiel nur in staatlich geregelten Bereichen erlaubt

Während in vielen der genannten Staaten Online-Casinos unter bestimmten Auflagen legal betrieben werden dürfen, gelten in Japan strikte Einschränkungen. Erlaubt sind ausschließlich staatlich regulierte Lotterien sowie Wetten auf Pferde-, Fahrrad-, Motorboot- oder Speedwayrennen. Darüber hinausgehende Angebote sind untersagt und werden als illegales Glücksspiel eingestuft.

Dennoch floriert der Markt mit ausländischen Angeboten. Eine Analyse von 40 japanischsprachigen Online-Casino-Seiten ergab, dass alle über eine gültige Lizenz verfügen. Etwa 70 Prozent der Seiten nutzen eine Lizenz aus Curaçao, einem niederländischen Überseegebiet in der Karibik. 

Nur zwei der untersuchten Anbieter schließen Zugriffe aus Japan ausdrücklich aus. Sechs der Seiten verzeichnen sogar ausschließlich japanischen Datenverkehr, was auf eine gezielte Ansprache des Marktes hindeutet.

Ausgaben für Online-Glücksspiel in Milliardenhöhe

Laut Polizeischätzungen geben Spieler in Japan jährlich rund 1,24 Billionen Yen für Online-Glücksspiel aus, das entspricht etwa 8,6 Milliarden US-Dollar. Eine Umfrage ergab, dass bereits mehr als drei Millionen Menschen im Land Online-Casino-Erfahrungen gesammelt haben. Die Dimension des Problems wird damit auch für die Politik zunehmend greifbar.

Da sich die Betreiber auf ausländischem Boden legal verhalten, ist eine direkte Strafverfolgung oft nicht möglich. Deshalb richtet sich das Vorgehen verstärkt gegen inländische Akteure, etwa Zahlungsdienstleister und sogenannte Promoter, die die Casino-Seiten über soziale Netzwerke bewerben oder durch Affiliate-Modelle mitverdienen.

Neues Gesetz soll Weiterleitungen auf Glücksspielseiten verbieten

Ein Gesetzesentwurf zur weiteren Eindämmung illegaler Online-Casinos befindet sich in Vorbereitung. Geplant ist unter anderem, gezielte Weiterleitungen auf Glücksspielangebote zu verbieten. Seitenbetreiber sollen künftig daran gehindert werden, Besucher automatisch oder aktiv auf Casino-Seiten zu leiten.

Nach Verabschiedung des Gesetzes will die Regierung ihre Forderung nach Sperrmaßnahmen erneut an die betroffenen Staaten herantragen. Auch international soll der Druck erhöht werden. 

Das Ziel ist klar: Die Verbreitung nicht genehmigter Online-Glücksspielangebote soll langfristig eingedämmt und der Zahlungsfluss in illegale Strukturen unterbunden werden.

Timm Schaffner

Seit mehr als zehn Jahren arbeitet Timm Schaffner als freier Redakteur für diverse Online-Magazine und gilt als anerkannter Experte für iGaming. Zu seinen besonderen Fachgebieten zählen das deutsche Glücksspielrecht sowie internationale Entwicklungen...