Neuseeland erwägt, den Markt für Online Casinos zu öffnen
Foto von Dan Freeman auf Unsplash

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Neuseeland treibt die Öffnung seines Glücksspielmarkts weiter voran. Mit einem neuen Lizenzsystem für Online-Casinos möchte das Land bis 2026 einen klar regulierten, sicheren Markt etablieren  und bezieht die Betreiber dabei aktiv mit ein. Die Regierung ruft Anbieter dazu auf, sich an der Ausarbeitung des Systems zu beteiligen.

Beteiligung der Betreiber ausdrücklich erwünscht

Das neuseeländische Department of Internal Affairs hat bekannt gegeben, dass Glücksspielunternehmen ab sofort ihr Interesse bekunden und Vorschläge zur Gestaltung der Lizenzvergabe einreichen können. 

Ziel ist ein System, das einerseits dem Schutz der Konsumenten dient, andererseits aber auch praktikabel und wirtschaftlich umsetzbar ist. Anbieter sollen dabei ihre Perspektive auf faire Lizenzbedingungen, technische Anforderungen und regulatorische Vorgaben schildern.

Bis zu 15 Lizenzen geplant: Start im Jahr 2026?

Vorgesehen ist eine Limitierung auf maximal 15 Online-Casino-Lizenzen, die in einem zweistufigen Verfahren vergeben werden sollen. Zunächst müssen die Bewerber eine Eignungsprüfung bestehen. 

Danach folgt eine Auktion, bei der sich die erfolgreich geprüften Anbieter um die Lizenzen bewerben können. Die ersten Plattformen dürfen voraussichtlich ab April 2026 live gehen.

Klare Regeln für Plattformen und Werbung

Jeder Lizenzinhaber darf bis zu drei verschiedene Online-Casino-Plattformen betreiben. Zu den Voraussetzungen zählen u. a. nachweisbare Integrität, solide Finanzlage, technische Sicherheit und der Schutz vor Spielsucht. Minderjährige unter 18 Jahren sollen strikt ausgeschlossen werden. 

Auch Werbung wird stark reglementiert, insbesondere mit Blick auf jugendliche Zielgruppen und problematische Inhalte. Anbieter, die sich nicht an die Vorgaben halten oder illegal operieren, müssen mit hohen Geldstrafen rechnen.

Aktueller Markt weitgehend unreguliert

Bislang ist das Online-Glücksspiel in Neuseeland weitgehend in der Hand von Anbietern mit Sitz im Ausland. Viele Plattformen agieren ohne jede Aufsicht. Die jährlichen Ausgaben der neuseeländischen Bevölkerung für solche Angebote werden auf bis zu 800 Millionen US-Dollar geschätzt. Mit dem neuen Modell soll ein Großteil dieser Gelder in legale und regulierte Bahnen gelenkt werden.

Die Regierung verfolgt mit dem Projekt das Ziel, ein effektives, sicheres und transparentes Online-Casino-Modell zu entwickeln. Man orientiert sich dabei an den bestehenden Regulierungen anderer Länder.

Wie wichtig klare Lizenzverteilungen sind, zeigt sich auch andernorts: In Deutschland hat Bet3000 jüngst seine Sportwetten-Lizenz zurückerhalten, was als positives Signal für regulierte Märkte gewertet wird.

Fokus auf Spielerschutz und Prävention

Die geplante Regulierung sieht auch ein umfangreiches Maßnahmenpaket zum Spielerschutz vor. Dazu zählen Selbstsperrsysteme, verpflichtende Tools zur Einsatzbegrenzung und Maßnahmen zur Suchtprävention. 

Verstöße gegen die Auflagen können mit Bußgeldern von bis zu 5 Millionen Neuseeland-Dollar geahndet werden. Zudem wird ein fester Anteil der Betreiberabgaben in Aufklärungs- und Unterstützungsprogramme fließen.

Internationale Anbieter stehen bereit

Bereits jetzt haben einige bekannte internationale Marken Interesse signalisiert. Das System sieht vor, dass Unternehmen keinen Sitz in Neuseeland benötigen, wohl aber einen verantwortlichen Ansprechpartner im Land. 

Für viele Anbieter könnte Neuseeland als regulierter Markt ein attraktiver Einstiegspunkt sein und ein Signal für andere Länder, ähnliche Wege zu gehen.

Timm Schaffner

Seit mehr als zehn Jahren arbeitet Timm Schaffner als freier Redakteur für diverse Online-Magazine und gilt als anerkannter Experte für iGaming. Zu seinen besonderen Fachgebieten zählen das deutsche Glücksspielrecht sowie internationale Entwicklungen...