Australien geht verstärkt gegen Casino-Streamer vor
Foto von Szabo Viktor auf Unsplash

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Die australische Medien- und Kommunikationsbehörde ACMA hat eine deutliche Warnung ausgesprochen: Influencer, die auf TikTok, Instagram oder anderen sozialen Netzwerken Werbung für illegales Online-Glücksspiel machen, müssen künftig mit drastischen Konsequenzen rechnen. 

Dabei geht es nicht um kleine Bußgelder, sondern um Strafen in Millionenhöhe von bis zu 2,5 Millionen Australische Dollar (AUD). Diese Maßnahme ist Teil einer breiter angelegten Strategie zur Eindämmung nicht lizenzierter Glücksspielangebote im Internet.

Gesetzlicher Rahmen: Was erlaubt ist – und was nicht

Rechtlich beruft sich die ACMA auf den „Interactive Gambling Act“ von 2001. Dieses Gesetz erlaubt zwar bestimmte Formen von Online-Glücksspiel, etwa Sportwetten oder offizielle Lotterien. 

Aber Angebote wie Online-Casinos, virtuelle Spielautomaten oder Live-Wetten während laufender Spiele sind klar verboten, sofern sie nicht über eine offizielle Lizenz verfügen. Und genau hier setzt das Problem an: Immer mehr Anbieter ohne gültige Zulassung werben gezielt über Influencer und oft mit großem Erfolg bei jungen Zielgruppen.

Strafen bis zu 2,5 Millionen Australische Dollar

Laut ACMA drohen bei der Bewerbung illegaler Glücksspielangebote empfindliche Geldbußen. Einzelne Influencer, die beispielsweise Links zu verbotenen Plattformen teilen oder bezahlte Partnerschaften mit solchen Anbietern eingehen, können mit bis zu 59.400 AUD zur Kasse gebeten werden. 

Wenn der Fall als schwerwiegender Verstoß eingestuft wird – etwa bei nachweislicher Vermittlung oder wiederholtem Fehlverhalten – kann sich die Geldstrafe auf bis zu 2,5 Millionen AUD erhöhen.

Junge Nutzer besonders gefährdet

Besonders besorgniserregend ist laut ACMA die gezielte Ansprache von Jugendlichen. Influencer mit vielen jungen Followern tragen eine besondere Verantwortung. Viele der beworbenen Glücksspielseiten verfügen weder über Altersverifikation noch über Maßnahmen zum Schutz gefährdeter Personen. 

Die Gefahr: Jugendliche werden durch unterhaltsame oder scheinbar harmlose Videos oftmals mit potenziell fatalen Folgen zum Glücksspiel verleitet.

Ein Blick nach Australien zeigt zudem, dass nicht nur Influencer ins Visier der Behörden geraten, sondern auch die sozialen Folgen von Spielautomaten sorgen zunehmend für Kritik, insbesondere mit Blick auf die Auswirkungen auf indigene Gemeinden, wie ein aktueller Bericht zu Millionenverlusten durch Automatenspiele zeigt.

ACMA verschärft Kontrolle von Werbeinhalten

Die ACMA kündigte an, künftig noch genauer hinzusehen. Neben aktiven Werbekampagnen werden auch organische Inhalte geprüft, etwa Live-Streams, Storys oder kommentierte Wettscheine. Dabei geht es auch um Kooperationen mit scheinbar legalen Anbietern, die jedoch keine gültige australische Lizenz besitzen. 

Schon in der Vergangenheit hat die Behörde mehrfach gegen Unternehmen wie Unibet, Buddybet und VicBet durchgegriffen, vor allem wegen Verstößen gegen das australische Selbstsperrsystem.

Der australische Vorstoß ist kein Einzelfall. Auch in Europa gerät Glücksspielwerbung durch Influencer zunehmend in die Kritik. Länder wie Deutschland, Spanien oder Großbritannien haben bereits Maßnahmen gegen intransparente Werbung oder Lockangebote für Minderjährige ergriffen. Australien reiht sich nun mit einem besonders deutlichen Signal ein.

Verantwortung statt Reichweite

Die Botschaft der ACMA ist klar: Wer über soziale Netzwerke Glücksspielangebote promotet, trägt eine gesetzliche und moralische Verantwortung. Besonders junge Nutzer müssen geschützt werden. 

Influencer, die sich nicht an die Regeln halten, riskieren nicht nur ihren Ruf, sondern auch Strafen in Millionenhöhe. Die Behörde ruft deshalb zur Vorsicht auf und stellt klar, dass keine Reichweite der Welt über dem Gesetz steht.

Timm Schaffner

Seit mehr als zehn Jahren arbeitet Timm Schaffner als freier Redakteur für diverse Online-Magazine und gilt als anerkannter Experte für iGaming. Zu seinen besonderen Fachgebieten zählen das deutsche Glücksspielrecht sowie internationale Entwicklungen...