Die Entscheidung zur Vergabe der Casino-Lizenz in New York rückt näher
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Der Wettlauf um drei der begehrtesten Casinolizenzen in den USA geht in die heiße Phase. In New York State haben acht Bieter fristgerecht bis zum 27. Juni ihre finalen Vorschläge bei der Glücksspielkommission eingereicht. Sie alle wollen ein Stück vom erwarteten 4,4 Milliarden Dollar schweren Glücksspielmarkt in der bevölkerungsreichsten Stadt der USA.

Von Times Square bis Coney Island: Visionen für die Metropole

Die Bewerbungen decken nahezu alle Stadtteile ab. Gleich drei Projekte sind für Manhattan geplant, zwei für Queens und je eines für Brooklyn, die Bronx sowie Yonkers. Die Bandbreite reicht dabei von aufwendigen Neubauten bis hin zu Erweiterungen bestehender Standorte.

Eines der ambitioniertesten Vorhaben ist „Freedom Plaza“ in Midtown Manhattan, ein 11,1 Milliarden Dollar teures Gemeinschaftsprojekt der Soloviev Group und Mohegan. 

Geplant ist ein unterirdisches Casino unter einem fünf Hektar großen Park, dazu kommen über 1.200 Hotelzimmer und mehr als 1.000 Wohneinheiten. Neben einem Fonds zur Förderung lokaler Projekte soll jährlich 2 % des Casinoumsatzes in Arbeits- und Wohnungsinitiativen fließen.

In der Nähe des Javits Centers will Silverstein Properties für sieben Milliarden Dollar das Hochhausprojekt „Avenir“ realisieren. Es sieht ein Hyatt-Hotel mit 1.000 Zimmern, Veranstaltungsflächen und eine Markthalle vor. 

Caesars Entertainment, SL Green sowie Roc Nation und Live Nation wiederum wollen direkt am Times Square ein bestehendes Bürogebäude in ein Casino samt 992 Hotelzimmern und einem Nobu-Boutique-Hotel verwandeln. 

Großprojekte außerhalb Manhattans

Genting plant, sein Resorts World in Queens, das schon heute eines der profitabelsten Spielautomatenhäuser der Welt ist, für fünf Milliarden Dollar zu einem Mega-Komplex auszubauen. Es sollen 2.000 Hotelzimmer, ein Casino mit 350.000 Quadratmetern Spielfläche, eine Arena für 7.000 Gäste und rund 30 Restaurants entstehen.

Ganz in der Nähe wollen Mets-Besitzer Steve Cohen und Hard Rock den Parkplatz am Citi Field in einen acht Milliarden Dollar teuren Entertainment-Distrikt mit Hard-Rock-Hotel, Musikbühne und Sportflächen verwandeln. 

In Yonkers plant MGM eine 2,3 Milliarden Dollar schwere Erweiterung des Empire City Casinos, das künftig Tischspiele, ein Konzertzentrum und gehobene Spielbereiche bieten soll. Bally’s hat sich in der Bronx den ehemaligen Trump Links Golfplatz ausgesucht, um dort für vier Milliarden Dollar ein Casino-Resort mit Spa und Veranstaltungshalle zu errichten. 

Brooklyn ist mit „The Coney“ vertreten, einem 3,4 Milliarden Dollar teuren Projekt von Thor Equities und der Chickasaw Nation, das Coney Island in eine ganzjährige Vergnügungsdestination verwandeln soll.

Auch andere Branchengrößen mussten zuletzt Konsequenzen ziehen: So hat sich Las Vegas Sands aufgrund explodierender Kosten und eines Strategiewechsels wieder aus dem New-York-Rennen verabschiedet.

Entscheidung fällt Ende des Jahres

Die eingereichten Vorschläge werden nun von neu gebildeten Community Advisory Committees geprüft. Diese haben bis zum 30. September Zeit, ihre Bewertungen abzugeben. Die finale Entscheidung der New York State Gaming Commission wird bis spätestens Ende Dezember erwartet. Verzögerungen ins Jahr 2026 sind jedoch möglich.

Die Stakes sind hoch: Jeder Lizenzgewinner muss 500 Millionen Dollar an Lizenzgebühren zahlen. Zudem dürfen die Betreiber ihre Steuersätze selbst vorschlagen, was in einer Art strategischem Pokerspiel zwischen attraktiven Angeboten für den Staat und eigener Rentabilität mündet.

Timm Schaffner

Seit mehr als zehn Jahren arbeitet Timm Schaffner als freier Redakteur für diverse Online-Magazine und gilt als anerkannter Experte für iGaming. Zu seinen besonderen Fachgebieten zählen das deutsche Glücksspielrecht sowie internationale Entwicklungen...