Die Casino-Pläne in Thailand sind aus politischen Gründen vorerst gestoppt
Foto von Braden Jarvis auf Unsplash

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Thailands ehrgeizige Pläne, bald legale Casino-Resorts ins Land zu holen, sind vorerst vom Tisch. Ein aktueller Regierungsumbau hat das ambitionierte Vorhaben ausgebremst. Ursprünglich sollte das Parlament in Bangkok noch im Juni über den Entwurf abstimmen. Doch durch den Wechsel an der Spitze wichtiger Ausschüsse ist das Projekt nun gestoppt worden.

Die Regierung hatte die Legalisierung von Casino-Resorts als eine Art neues Zugpferd für die Wirtschaft betrachtet. Vor allem der Tourismus sollte damit neuen Aufwind bekommen und gleichzeitig Arbeitsplätze schaffen. Ein entsprechender Bericht lag bereits fertig auf dem Tisch. In ihm war die Rede von bis zu acht großen Casino-Komplexen, die in verschiedenen Regionen entstehen könnten. Neben Hotels und Spieltischen sollte es dort auch Konferenzzentren und Entertainment-Angebote geben, um ein möglichst breites Publikum anzuziehen.

Regierungsumbildung bringt Projekte ins Wanken

Doch Thailands Politik ist derzeit stark in Bewegung. Nach der Kabinettsumbildung wurden viele Schlüsselpositionen im Parlament neu besetzt. Unter anderem hat der Tourismusausschuss, der eng mit dem Casino-Projekt verzahnt war, einen neuen Vorsitzenden erhalten. Dadurch verzögert sich das Gesetzgebungsverfahren erheblich, wenn es nicht sogar komplett neu aufgerollt werden muss.

Dabei war der Widerstand ohnehin nicht klein. Viele religiöse Gruppen und konservative Parteien hatten sich bereits gegen die Errichtung von Spielbanken ausgesprochen. Für sie steht vor allem die Angst im Raum, dass sich Kriminalität und Spielsucht verbreiten könnten. Auch die thailändische Gesellschaft ist in dieser Frage gespalten.

Einige Beobachter sehen in der aktuellen Blockade sogar einen willkommenen Vorwand, die Pläne still und leise auf Eis zu legen. Schließlich waren schon vor der Regierungsumbildung kritische Stimmen laut geworden, die eine zu schnelle Öffnung des Marktes befürchteten.

Wirtschaftliche Hoffnungen vorerst geplatzt

Dabei hatte man sich in wirtschaftlicher Hinsicht viel von den Casinos versprochen. Gerade die großen Metropolen und Touristenzentren sollten von internationalen Glücksspielkonzernen angezogen werden. Immerhin lockt Thailand jedes Jahr Millionen Reisende ins Land. Experten rechnen schon seit Jahren damit, dass sich dort eines der größten Casino-Zentren Asiens entwickeln könnte.

Doch nun muss das Vorhaben wohl neu bewertet werden. Ob und wann es zu einer erneuten Initiative kommt, ist völlig offen. Thailand bleibt damit vorerst weiterhin eines der wenigen Länder in Südostasien, das Casinos auf eigenem Boden nicht zulässt.

Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, dass es bereits zuvor Spannungen in Thailand wegen der Casino-Pläne gab, insbesondere weil manche Regionen schon um bevorzugte Standorte rivalisierten. 

Für Glücksspielanbieter heißt das: Geduld ist gefragt. Investoren und Branchenbeobachter werden die politische Lage in Bangkok in den kommenden Monaten genau verfolgen. Ein erneuter Anlauf ist zwar nicht ausgeschlossen, dürfte aber nur mit einem tragfähigen politischen Konsens möglich sein.

Timm Schaffner

Seit mehr als zehn Jahren arbeitet Timm Schaffner als freier Redakteur für diverse Online-Magazine und gilt als anerkannter Experte für iGaming. Zu seinen besonderen Fachgebieten zählen das deutsche Glücksspielrecht sowie internationale Entwicklungen...