In Dänemark wurden 178 illegale Glücksspielseiten gesperrt
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Die dänische Glücksspielaufsicht Spillemyndigheden hat erneut ein starkes Zeichen im Kampf gegen illegale Online-Casinos gesetzt. Wie die Behörde bekanntgab, wurden insgesamt 178 Webseiten gesperrt, die ohne gültige Lizenz gezielt dänische Spieler angesprochen hatten. Die Maßnahme wurde vom Gericht in Frederiksberg genehmigt und stellt den bislang größten einzelnen Blockiervorgang seit Einführung des Sperrverfahrens im Jahr 2012 dar.

Die Entscheidung kommt in einer Phase, in der viele Länder in Europa mit einer zunehmenden Zahl unlizenzierter Glücksspielanbieter konfrontiert sind. Dänemark gehört seit Jahren zu den aktivsten und konsequentesten Staaten, wenn es um die Überwachung des Online-Glücksspielmarktes geht. 

Gericht bestätigt illegales Angebot: Klare Kriterien entscheidend

Laut Spillemyndigheden gelten Online-Angebote dann als illegal, wenn sie sich ohne dänische Lizenz an Verbraucher in Dänemark richten. Dabei spielt es keine Rolle, wo das Unternehmen ansässig ist. Entscheidend ist vielmehr, ob eine Seite auf Dänisch verfasst ist, dänische Kronen als Währung anbietet oder lokale Zahlungsmethoden nutzt. Auch gezielte Werbeanzeigen für dänische Nutzer zählen als Indiz für eine rechtswidrige Ausrichtung.

Anbieter, die diese Kriterien erfüllen und gleichzeitig keine offizielle Genehmigung besitzen, werden von der Behörde zunächst kontaktiert. Erfolgt keine freiwillige Abschaltung oder Rückmeldung, wird der Vorgang an das Gericht weitergeleitet. Im Fall der aktuellen 178 Sperrungen wurde der gesamte Antrag durch das Gericht genehmigt.

Halbjährliche Sperrverfahren als neue Regel

Seit 2023 bringt die Behörde ihre Sperranträge zweimal jährlich vor Gericht. Zuvor geschah dies nur einmal im Jahr. Mit dieser Änderung reagierte Spillemyndigheden auf die wachsende Dynamik des Marktes. Illegale Anbieter tauchen häufig unter neuen Domains wieder auf oder verändern ihre Webpräsenzen nur minimal, um Sperrungen zu umgehen.

Durch das neue Verfahren will die Behörde schneller und konsequenter reagieren. Direktor Anders Dorph erklärte in einer Stellungnahme: „Es ist natürlich frustrierend, dass immer wieder neue illegale Anbieter auftauchen. Aber ich bin froh, dass wir die nötigen Werkzeuge haben, um sie zu finden und zu blockieren.“

Ergänzend zu den aktuellen Sperrmaßnahmen hat die dänische Aufsichtsbehörde bereits im Frühjahr mit einer Kampagne zur Stärkung des lizenzierten Online-Glücksspiels auf sich aufmerksam gemacht, die auf mehr Aufklärung und Verbraucherschutz abzielt.

Seit 2012 bereits über 600 illegale Seiten gesperrt

Die Bilanz seit Einführung des Verfahrens zeigt die Dimension: Mehr als 600 illegale Glücksspielseiten wurden in Dänemark mittlerweile gesperrt. Dazu zählen nicht nur klassische Online-Casinos, sondern auch Seiten mit Sportwetten, virtuellen Automaten oder Lotterieangeboten. Oft handelt es sich um internationale Betreiber ohne Sitz in der EU, die sich bewusst außerhalb des regulierten Marktes bewegen.

Spillemyndigheden betont dabei regelmäßig, dass das Vorgehen nicht willkürlich erfolgt, sondern auf einem strukturierten Prüfprozess basiert. Die Rechtsprechung durch unabhängige Gerichte sorgt zusätzlich für Transparenz und Nachvollziehbarkeit. 

Verbraucher profitieren vom lizenzierten Markt

Ein zentrales Ziel der Maßnahmen ist der Schutz der dänischen Verbraucher. Denn während lizenzierte Anbieter in Dänemark strenge Auflagen zu Datenschutz, fairer Spielgestaltung, Transparenz und Spielerschutz erfüllen müssen, gelten für illegale Seiten keinerlei verbindliche Standards.

Kritik an der Regulierung kommt zwar immer wieder von einigen internationalen Unternehmen, doch in Dänemark ist der politische und gesellschaftliche Rückhalt für die Maßnahmen groß. So betont Spillemyndigheden, dass nur lizenzierte Anbieter Zugang zum Markt erhalten sollen, um die Integrität und Sicherheit des Glücksspielsektors zu wahren.

Timm Schaffner

Seit mehr als zehn Jahren arbeitet Timm Schaffner als freier Redakteur für diverse Online-Magazine und gilt als anerkannter Experte für iGaming. Zu seinen besonderen Fachgebieten zählen das deutsche Glücksspielrecht sowie internationale Entwicklungen...