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Der britische Unternehmer Richard Desmond hat die Glücksspielaufsicht UK Gambling Commission vor Gericht gebracht. Seine Firmen Northern & Shell und die New Lottery Company werfen der Behörde vor, das Vergabeverfahren für die Lizenz der National Lottery fehlerhaft geführt zu haben. Desmond verlangt eine Entschädigung in Höhe von bis zu 1,3 Milliarden Pfund. Der Prozess hat am High Court in London begonnen und könnte zu einer der kostspieligsten Auseinandersetzungen in der Geschichte der Behörde werden.
Das Verfahren dreht sich um die Vergabe des Zehnjahresvertrags für den Betrieb der National Lottery, den 2022 das Unternehmen Allwyn erhielt. Seit 2024 führt der tschechische Konzern die Ziehungen durch. Desmonds Anwälte sprechen von schweren Versäumnissen im Auswahlverfahren. Der Wettbewerb sei unfair verlaufen, außerdem sei der Vertrag nach der Vergabe geändert worden. Nach Ansicht der Kläger hätte der Prozess daher neu aufgerollt werden müssen.
Vorwürfe gegen die Gambling Commission und Folgen für britische Steuerzahler
Ein Erfolg vor Gericht hätte weitreichende finanzielle Konsequenzen. Die geforderte Summe müsste aus dem Fonds bezahlt werden, der eigentlich für wohltätige Zwecke bestimmt ist. Dieser Topf erhält wöchentlich rund 30 Millionen Pfund aus Lotterieeinnahmen. Sollte er nicht ausreichen, müsste der Staat einspringen. Damit würde ein privater Rechtsstreit möglicherweise auf Kosten der Steuerzahler enden.
Im Mittelpunkt der Klage stehen angebliche Fehler der Glücksspielkommission. Nach Darstellung der Kläger habe Allwyn während der Ausschreibung Vorteile erhalten, die anderen Bietern verwehrt blieben. Unter anderem soll das Unternehmen von der Aufsicht Rückmeldungen zu seinem Bewerbungsprozess bekommen haben, obwohl dies zu diesem Zeitpunkt nicht erlaubt gewesen sei. Diese Kommunikation sehen Desmonds Anwälte als klaren Verstoß gegen die Regeln des Wettbewerbs.
Reaktion der UKGC und von Allwyn
Die Gambling Commission weist alle Vorwürfe entschieden zurück. Ihre Vertreterin Sarah Hannaford KC erklärte vor Gericht, Desmonds Anspruch sei „hoffnungslos“ und sein Angebot habe im Bewertungsverfahren „extrem schlecht“ abgeschnitten. Es sei beispiellos, dass ein Bieter, der so deutlich unterlegen sei, später verlange, den Zuschlag zu erhalten. Die Behörde habe die Ausschreibung gründlich und rechtmäßig durchgeführt.
Auch Allwyn tritt im Prozess an der Seite der Kommission auf. Das Unternehmen betont, der Vergabeprozess sei ordnungsgemäß verlaufen und die Entscheidung sei auf einer soliden Grundlage getroffen worden. Man wolle mit der Klage nichts anderes erreichen als ein längst abgeschlossenes Verfahren infrage zu stellen, so der Tenor der Verteidigung.
Russland-Verbindungen und gescheiterter Vergleich
Desmonds Anwälte bringen zudem die internationale Vergangenheit von Allwyn ins Spiel. Sie verweisen auf die frühere Verbindung des Mutterkonzerns KKCG mit dem russischen Energiekonzern Gazprom. Außerdem seien zwei Personen aus dem Umfeld des Unternehmens mit einer Finanzfirma in Verbindung gebracht worden, die in Tschechien wegen Marktmanipulation bestraft wurde. Diese Aspekte, so die Kläger, habe die Glücksspielaufsicht nicht ausreichend geprüft.
Allwyn selbst wies die Vorwürfe zurück. Das Unternehmen erklärte, alle Finanzstrukturen seien vor Vertragsvergabe überprüft worden. Kredite, die von russischen Staatsbanken stammten, habe man nach Inkrafttreten der Sanktionen aufgelöst.
Bereits Anfang des Jahres lehnte Desmond ein Vergleichsangebot der Behörde über rund zehn Millionen Pfund ab. Er gibt an, mehr als 17,5 Millionen Pfund für seine gescheiterte Bewerbung ausgegeben zu haben.
Ausblick auf den Prozess
Der Fall wird in den kommenden Wochen vor Richterin Joanna Smith fortgesetzt. Das Urteil dürfte darüber entscheiden, wie transparent die Vergabe staatlicher Glücksspielkonzessionen in Großbritannien künftig gehandhabt wird und wer am Ende für mögliche Fehler bezahlt. Für die UK Gambling Commission steht nicht nur viel Geld, sondern auch ihre Glaubwürdigkeit auf dem Spiel.









